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Sternbild Pegasus

Pegasus
von Christof Plicht

Verbindungen des Sternbildes zu Sagen der Antike
Pegasus ist das sagenhafte fliegende Pferd der griechischen Mythologie, eines der seltsamsten aber auch schönsten Geschöpfe der Geschichtenerzähler Griechenlands. In der Sage entstand Pegasus aus dem Blut der Medusa, die von Perseus getötet wurde. Nach seiner Geburt landete das fliegende Pferd erstmals auf den Klippen über Korinth, wo es mit seinem Hufschlag die Quelle des Flusses ‘Peiren’ öffnete. Diese Stelle war den Einwohnern von Korinth heilig und Pegasus wurde von ihnen verehrt. Die gleiche Geschichte wird auch so von der ‘Quelle des Hippocren’ auf dem Berg Helicon erzählt. Nach der griechischen Legende wurde Pegasus von Athene oder Minerva gezähmt und den Musen zugeordnet, wo er als Symbol der poetischen Inspiration gilt. Heute noch ist das geflügelte Pferd neben der Eule ein Symbol der Buchhändler. Nach einer anderen Geschichte trägt er für Zeus den Blitz und den Donner. Pegasus taucht wie auch andere Gestalten der griechischen Sage auf Münzen auf, erstmals um 550 v. Chr. In griechischen Schriften wird Pegasus oft einfach nur ‘Das Pferd’ genannt, die Römer nannten ihn ‘Equus Gorgoneus’ oder ‘Equus Ales’, das geflügelte Pferd. Ein anderer gebräuchlicher Name war ‘Alatus’, ‘Der Geflügelte’, als der er auch in den Alfonsinischen Tafeln Erwähnung findet. In anderen Lateinischen Schriften wird Pegasus als ‘Equus Medusaeus’ bezeichnet, was kaum einer Übersetzung bedarf. In Ptolemäus' Almagest in der Ausgabe von 1551 ist das Pferd als ‘Equus Pegasus’ bezeichnet.


Am Himmel erscheint Pegasus auf dem Rücken liegend, das große Quadrat Alpha (α), Beta (β), Gamma (γ) Pegasi und Alpha Andromedae bilden den Körper. Der Hals und der Kopf werden von einer Sternenreihe gebildet, die in einem Bogen verläuft und in westlicher Richtung auf das Sternbild ‘Delphin’ zeigt. Die Vorderhufe werden durch Eta (η) und Iota (ι) Pegasi angedeutet und weisen in Richtung Eidechse bzw. Schwan. Die Flügel werden nicht durch bestimmte Sterne markiert, liegen aber etwa im Bereich des Sternbilds der Fische.


Helle Sterne

Alpha () Pegasi bezeichnet die südwestliche Ecke des großen Quadrates, daß das Sternbild leicht erkennbar macht. Der Stern heißt Markab oder Marchab und hat die Helligkeit 2,5 mag, das Spektrum ist B9.Der arabische Name bedeutet ‘Sattel’; andere Namen waren auch ‘Matn al Faras’, ‘Pferdeschulter’, und ‘Yed Alpheras’, was ‘Unterschenkel’ oder ‘Hand’ bedeuted. Die Entfernung zur Sonne ist 133 Lichtjahre und die Leuchtkraft entspricht etwa der von 95 Sonnen. Der Stern liegt in einem Bereich, der relativ arm an hellen Objekten ist, 2,9° südlich kann allerdings eine 10,8m schwache Galaxie (NGC 7479) gefunden werden.

Beta (β) Pegasi hat den Namen Scheat, Helligkeit 2,5 mag (variabel) und das Spektrum M2 II, also ist seine Farbe rötlich. Dieser Stern markiert die Nordwest-Ecke des Quadrates und ist ein Veränderlicher ähnlich Beteigeuze im Orion, nur nicht so groß und leuchtkräftig wie dieser. Die Helligkeit schwankt zwischen 2,1 mag und 3,0 mag in einer irregulären Weise. Die Entfernung liegt bei 191 Lichtjahren, der Durchmesser liegt bei etwa dem 145-fachen der Sonne, er kann aber im Laufe eines Zyklus auf das 160-fache anwachsen. Würde der Stern an der Stelle unserer Sonne stehen, er würde fast den Erdbahndurchmesser ausfüllen. Bei einer Oberflächentemperatur von 2800° C würde die Atmosphäre auf der Erde verlorengehen und hier kein Leben möglich sein.

Gamma (γ) Pegasi, Algenib, steht an der südöstlichen Ecke des Quadrates. Er ist ein sehr großer Stern in einer Entfernung von 391 Lichtjahren mit der 1900-fachen Sonnenleuchtkraft. Seine scheinbare Helligkeit ist 2,84 mag. Diese Helligkeit schwankt, was ihn zu einem Veränderlichen macht. Diese Schwankung beträgt allerdings nur 0,1 mag in einer Periode von 3 Stunden und 38 Minuten. Von Sternen dieser Art wird angenommen, dass sie sehr junge, massereiche Sterne sind, die sich von der Hauptreihe fortentwickeln.

Epsilon (ε) Pegasi markiert den Kopf des geflügelten Pferdes, der Stern hat die Helligkeit 2,35 mag und ist etwa 690 Lichtjahre entfernt. Sein Name Enif ist abgeleitet von ‘Al Anf’, was soviel wie ‘Nase’ bedeutet. Auf mittelalterlichen arabischen Karten wird er auch als ‘Fum al Farab’, ‘Maul des Pferdes’ bezeichnet. Der Stern hat die 5800-fache Leuchtkraft der Sonne und eine absolute Helligkeit von -4,3M. Zwei in seiner Umgebung sichtbare schwache Sterne gehören nicht physisch zu ihm. 4° nordwestlich findet man den Kugelsternhaufen M15.


Doppelsterne

Kappa (κ) Pegasi, Helligkeit 4,3 mag, ist in der Verlängerung des östlichen Flügels des Schwan zu finden. Der Begleiter mit der Helligkeit 11 mag steht 14" entfernt und wurde 1776 erstmals von Wilhelm Herschel in England beschrieben. Allerdings zeigen jüngere Beobachtungen, das dieses Paar nicht "echt" ist. Kappa ist aber ein Doppelstern, dessen sehr enger Begleiter erst 1880 von S.W. Burnham beobachtet wurde. Der Abstand der Sterne schwankt zwischen 0,05" und 0,3" mit einer Periode von 11,5 Jahren. Die Einzelhelligkeiten sind 4,8 und 5,2 mag, die relativen Massen 1,6 bzw. 1,5 Sonnen. Zurzeit (1998) stehen beide Sterne wieder ‘weit’ auseinander, Amateure können versuchen, beide Sterne mit einem Fernrohr von mindestens 50 cm Durchmesser zu trennen. Etwa im Jahr 2002 ist wieder ihr engster Abstand erreicht. Die hellere Komponente ist ein spektroskopischer Doppelstern mit einer Periode von knapp 6 Tagen.


Variable Sterne

siehe Helle Sterne, Beta (β) Pegasi.


Offene Sternhaufen

NGC 7772, Gruppe von 14 Sternen der Helligkeit 11 mag bis 14 mag. Durchmesser 1,6',                          Position 23h 49m, + 15° 59', etwa 5,5° westlich von Gamma (γ) Pegasi.


Kugelsternhaufen

M 15, NGC 7078, Helligkeit 6,5 mag, Durchmesser 10', Einzelhelligkeiten der Sterne um 13 mag.
M 15 ist ein heller Kugelsternhaufen, der im September 1746 von Maraldi während der Suche nach Ceseaux' Komet entdeckt wurde. 1764 entdeckte Messier den Haufen neu und nahm ihn in seinen berühmten Katalog auf. M15 steht ca. 4° nordwestlich von Epsilon (ε) Pegasi und erscheint im Feldstecher als sternenähnliches verwaschenes Fleckchen. In Fernrohren mittlerer Größe kann der Haufen am Rande in Einzelsterne aufgelöst werden. Messier und Bode beschrieben ihn als "Nebel", Herschel war wahrscheinlich der erste, der die wahre Natur erkannte (1783). Photographisch ist M15 der 12.-hellste Kugelsternhaufen. Bis 1973 wurden 112 variable Sterne in M15 gefunden. Im nordöstlichen Bereich des Haufens wurde 1927 mit einem 2,5 m-Teleskop ein Planetarischer Nebel entdeckt, der zum Kugelsternhaufen gehört. Die Entfernung zu M15 ist etwa 39.000 Lichtjahre, der Durchmesser liegt dann bei 130 Lichtjahren. Die Leuchtkraft entspricht 200.000 Sonnen.

Planetarische Nebel

Keine hellen bekannt.


Diffuse Nebel

Keine hellen bekannt.


Galaxien

'Burnham's Celestial Handbook' erwähnt 21 Galaxien bis zur 13. Größe. Die hellste ist NGC 7331 mit 10,4 mag. Sie steht etwa 8,5° nordwestlich von Beta Pegasi bei 22h 35m und +34° 10'. Die Ausdehnung ist 10' x 2,4'

Ein halbes Grad südsüdwestlich von NGC 7331 steht eine Gruppe von fünf schwachen Galaxien, genannt ‘Stephans Quintett’. Diese Galaxien mit einer Helligkeit zwischen 13,7 mag und 15,3 mag bilden einen Galaxienhaufen, dessen einzelne Mitglieder sich voneinander entfernen, so dass sich die Gruppe auflöst.

Die Gruppe, die etwa 300 Millionen Lichtjahre entfernt ist, wurde am 22. September 1877 von dem französischen Astronom Édouard Jean-Marie Stephan entdeckt.



 

von Uwe Zurmühl 08 Juni, 2023
Am 28.05.2023 habe ich bei ziemlich klarem Himmel aber leicht störendem Mondlicht die Supernova anvisiert. Zum Einsatz kam das Celestron 14 sowie als Spektrograph eine Gitter-Prismen Kombination (300 l/mm – Gitter + 2*4° Prismen). Bei einer reduzierten Brennweite von 2270 mm passte ein großer Teil von M101 in das Feld meiner ATIK 383L+ Kamera.
von Helmut Schnieder 10 Juli, 2022
Liebe Sternenfreundinnen, liebe Sternenfreunde, die Nachtleuchtenden Wolken sind ein meteorologisches Phänomen, das in Norddeutschland in den Monaten Juni und Juli um Mitternacht am Nordhimmel beobachtet werden kann. Am Donnerstagmorgen von 01:00 Uhr bis 02:00 Uhr sind diese Aufnahmen entstanden. Zur Beobachtung war ich zum 86 m hohen Kniepenberg an der Elbe gefahren. Schon während der Hinfahrt konnte ich die Nachtleuchtenden Wolken am Nordhimmel erkennen. Vom 25 m hohen Aussichtsturm ließ sich dann der gesamte Nordhorizont beobachten. Die Höhe dieser Wolken über dem mathematischen Horizont beträgt bei meinen Aufnahmen 8°, also vier Finger breit. Die Ausdehnung am Horizont lag bei 55°, von Nordnordwest nach Nordnordost 
von Helmut Schnieder 06 März, 2022
Liebe Sternenfreundinnen, liebe Sternenfreunde, in den zurückliegenden Wochen haben Niederschläge für das Entstehen von Hochwasser an der Elbe gesorgt. Bei meinen Nachtaufnahmen gibt es den gespiegelten Himmel zu sehen, was nach tagelangem Sturm schon eine Art Wunder ist. Bei Bild 6150 konnte ich das Sternbild Orion so platzieren, dass gleichzeitig auch die hellsten Sterne seiner beiden „Hunde“ in der nebenstehenden Schwarzpappel zu sehen sind. Bei dem hellen unteren Stern handelt es sich um Sirius, vom Sternbild Großer Hund. In der Baumkrone befindet sich Prokyon vom Sternbild Kleiner Hund. Damit Ihr einen Eindruck von der dünn besiedelten Lenzer Wische bekommt, habe ich das Bild „Lenzer Wische" hinzugefügt. Das kleine Fachwerkhaus befindet sich aus Sicherheitsgründen auf einer Warft.
von Christof Plicht 05 Juli, 2021
Der Perseus Verbindungen des Sternbildes zu Sagen der Antike Wie Hercules und Orion, so sind auch die Sterne des Perseus in alten Kulturen als Abbilder von Helden oder Göttern interpretiert worden. Die Ägypter sahen in diesen Sternen ihren Gott Khem, während die Perser Mithra erkannten; die Beobachter mit Kenntnis der Bibel sahen in dieser Gruppe auch den David mit dem Kopf Goliaths in der Hand, oder den Heiligen Georg, der den Drachen erschlägt. Der heutige Name Perseus kommt aus dem klassischen Griechenland, in dem die Konstellation auch als "der Champion", "der Retter", oder auch manchmal als "der Pferdeführer" bezeichnet wurde. Perseus war in der griechischen Mythologie einer der großen Helden, der Urgroßvater von Hercules und der Urvater der Perser. Wie viele anderer Helden dieser Zeit war auch Perseus von göttlicher Herkunft. Seine Mutter Danae wurde von Zeus in der Form eines goldenen Regens besucht. Es gab eine Prophezeiung, dass der Sohn von Danae seinen Großvater, König Acrisius von Argos, erschlagen würde. So wurden also Perseus und seine Mutter in einem Holzkasten eingesperrt und dieser in die See geworfen. Die Holzkiste schwamm allerdings sicher zur Insel Seriphus, wo sie von dem Fischer Dictys gefunden wurde, der Vater oder Bruder des Königs dieser Insel war. Hier erlebte Perseus seine Kindheit und Jugend und erfüllter später die Prophezeiung. Auf Anfrage des Königs dieser Insel, Polydectes, unternahm Perseus seine berühmteste Expedition: er kämpfte gegen die furchterregende Medusa, eine der drei Gorgonen, deren Anblick Männer zu Stein verwandelte. Mit der Hilfe von Athene und Hermes, die ihn mit geflügelten Sandalen, Schwert und einem Helm versahen, der unsichtbar macht, fand Perseus seinen Weg in die Welt der Gorgonen am entgegengesetzten Ende des Ozeans. In der Nähe der Insel der Hesperiden erschlug er das Monster, indem er ihr Spiegelbild in seinem polierten Schild betrachtete. Andere traditionelle Geschichten plazieren die Geschichte in die Nähe von Tartessus, an der Küste von Spanien westlich von Gibraltar, in der Nähe des modernen Cadiz. Es war auf dem Rückweg von diesen Abenteuern, dass Perseus die Prinzessin Andromeda an einen Felsen gekettet fand. Hier, an der äthiopischen Küste, sollte sie dem Seemonster Cetus geopfert werden, das von dem Seegott ausgesandt wurde, um das Königreich zu bestrafen. Perseus rettete Andromeda, er erschlug das Monster und empfahl der Königin Cassiopeia, ihr Land in Zukunft besser zu führen. Perseus ging zurück an den Hof von Polydectis, wo er den König und seine Anhänger in Stein verwandelte, indem er ihnen den Kopf der Medusa zeigte. Dictys wurde König der Insel und der Kopf der Medusa wurde der Athene geschenkt, die ihn in die Mitte ihres Schildes setzte. Nach einer anderen Geschichte erlöste Perseus auch den Titanen Atlas von seiner anstrengenden Aufgabe, den Himmel zu stützen. Er zeigte dem Riesen den Kopf der Medusa, wandelte ihn in Stein (die Atlas Berge im Südwesten von Marokko). Später, während der Begräbnisfeiern für den König von Larissa, erfüllte Perseus die Prophezeiung, die bei seiner Geburt ausgesprochen wurde und tötete Acrisius unabsichtlich mit einem Diskus. Viele der Figuren aus dieser Legende erscheinen als Sternbildern am Himmel. Perseus selbst, Andromeda, Cetus der Wal, die Königin Cassiopeia und der König Cepheus. Perseus ist eins der größeren Sternbilder, es reicht von der Cassiopeia fast bis zu den Pleijaden im Stier. Er erscheint stehend, den Kopf der Medusa mit einem Arm hochhaltend, in der anderen Hand sein Schwert. In dieser Stellung wird er auch häufig in anderen Kunstwerken abgebildet, z.B. in der Statue von Benvenuto Cellini, die er nach neun Jahren Arbeit 1554 fertigstellte und die nun in Florenz zu sehen ist. Eine ähnliche Figur von Antonio Canova aus dem Jahre 1806 ist einer der Schätze des Metropolitan Museum of Art in New York. Helle Sterne Mirfak, Alpha (α) Pers ei ist ein Riesenstern mit einer Leuchtkraft von über 4000 Sonnen. Die berechnete Entfernung ist etwa 510 Lichtjahre und die absolute Helligkeit etwa -4,4M. Einige Beobachter beschreiben die Farbe als lila, den meisten modernen Beobachtern erscheint der Stern allerdings weiß oder leicht gelblich. Der Stern zeigt eine jährliche Eigenbewegung von 0,04" und die Radialgeschwindigkeit ist etwa 1,5 km pro Sekunde auf uns zu. Es wurden leichte Verschiebungen der Spektrallinien mit einer Periode von 4 Tagen beobachtet, möglicherweise ist der Stern ein Doppelsystem mit einem engen Begleiter. Allerdings lässt die kurze Periode eher auf leichte Pulsationen eines einzigen Sterns schließen. In einem kleinen Fernrohr oder Fernglas sieht man in der Nähe dieses hellen Sterns eine Gruppe von Sternen, die einen schöneren Anblick bieten. Heckmann und Lubeck zeigten 1958, das diese Gruppe tatsächlich zusammengehört und mindestens 124 Mitglieder enthält. Andere Beobachter erstellten ein Farben-Helligkeits-Diagramm dieser Gruppe. Mit der Ausnahme von Alpha zeigt der offene Sternhaufen eine gut entwickelte Hauptreihe. Die Mitglieder verteilen sich zwischen dem blauen Ende B3 mit einer absoluten Helligkeit von -1,0M bis hinunter zu G3 mit einer absoluten Helligkeit von + 4,6M. Der Haufen liegt etwa 175 pc (560 Lj.) entfernt und bewegt sich mit 16 km pro Sekunde in Richtung Stier, Positionswinkel etwa 140°. Bei der derzeitigen Geschwindigkeit braucht der Haufen aber etwa 90.000 Jahre um seine Position am Himmel um ein Grad (doppelter Vollmonddurchmesser) zu verändern. Der Stern Beta (β) Persei trägt den Namen Algol und ist einer der bekanntesten unter den Bedeckungs-veränderlichen. Seine scheinbare Helligkeit ist 2,05m, das Spektrum B7 V. Der Name Algol bedeutet "Dämonen-Stern" und leitet sich aus dem Arabischen Al Ra’s al Ghul ab. Algol steht an der Stelle des Medusen-Kopfes, den Perseus in der Hand hält. In der griechischen und römischen Legende war Medusa die berühmteste der drei Gorgonen, der schlangenhaarigen Schwestern, deren Anblick versteinerte. Diese Legende der Gorgonen ist recht alt, man findet wie sie schon im 2. Buch der Odyssee erwähnt, die zwischen dem 9. und 6. Jahrhundert vor Christus geschrieben wurde. Algol ist wohl der berühmteste der bedeckungsveränderlichen Sterne am Himmel und sein Namen läßt vermuten, dass schon die Araber des Mittelalters diese Eigenschaft kannten. Die erste gesicherte Aussage dazu kam von dem italienischen Astronomen Geminiano Montanari (1633–87) aus Bologna im Jahre 1667. Obwohl Maraldi und Palitzsch den gelegentlichen Lichtwechsel des Sternes bestätigten wurde die periodische Wiederkehr erst 1782 von John Goodricke beschrieben. Er erklärte dieses gleichmäßige Abnehmen durch einen dunklen Begleiter, der den hellen Sternen verdeckt. So wurden die Astronomen auf die Gruppe der bedeckungsveränderlichen Sterne aufmerksam. Diese Theorie wurde allgemein akzeptiert, blieb jedoch eine der Hypothesen bis Vogel in Potsdam 1889 durch die spektroskopische Beobachtung den Nachweis eines Doppelsternsystems erbrachte. Algol ist für Amateurbeobachtungen sehr gut geeignet, da sein Lichtwechsel ohne jede optische Hilfe beobachtet werden kann. Der Stern ist normalerweise 2,1 mag hell, die Helligkeit schwächt sich auf 3,4 mag ab, um dann langsam wieder anzusteigen. Die komplette Bedeckung dauert etwa 10 h, die exakte Periode zwischen zwei Minima ist 2 Tage, 20 Stunden, 48 Minuten und 56 Sekunden. Mit etwa 93 Lichtjahren Entfernung ist Algol einer der nächsten Bedeckungsveränderlichen und einer der am besten untersuchten. Eine der Schwierigkeiten ist allerdings der lichtschwächere Begleiter, er verschwindet im Glanz des hellen Sterns und konnte bisher nur spektroskopisch nachgewiesen werden. Der Hauptstern ist ein weißer B7 Hauptreihenstern mit der 100-fachen Sonnenleuchtkraft und einem Durchmesser von etwa 4,6 Millionen km. Die Masse des Sternes ist nicht genau bestimmt, liegt aber wahrscheinlich bei dem 3,6-fachen der Sonne. Der "dunkle" Begleiter erscheint nur im direkten Vergleich dunkel, tatsächlich ist er dreimal heller als die Sonne und der Durchmesser liegt bei etwa 4,5 Millionen km. Von der berechneten Größe und Leuchtkraft leitet sich ein später G oder früher K Spektraltyp ab. Die Masse ist unbekannt, wahrscheinlich liegt sie aber im Bereich von 70% der Sonnenmasse. Der Orbit der beiden Sterne ist durch spektroskopische Untersuchungen gut bestimmt. Der größere Stern ist etwa 1,6 Millionen km vom Massenzentrum des Systems entfernt, der schwächere Stern befindet sich 6,5 Millionen km vom Hauptstern entfernt. Die Umlaufbahn ist leicht exzentrisch und erscheint unter einer Inklination von 82°. Während der Hauptbedeckung sind etwa 79% des helleren Sterns verdeckt. Ein leichtes Sekundärminimum zwischen den Bedeckung kann festgestellt werden. Es entsteht, wenn der schwächere Stern teilweise durch den helleren verdeckt wird. Tabelle 1 (nach Hill, Barnes, Hutchings und Pierce)
von Helmut Schnieder 26 Apr., 2021
Liebe Sternenfreundinnen, liebe Sternenfreunde, die Zeit um den 20. April wird für die Beobachtung des Lyriden-Meteorschauers empfohlen. Auf dem Foto 4352 ist das Sternbild Leier beschriftet. Aus dem Gebiet dieses Sternbildes können mit viel Glück 18 Sternschnuppen pro Stunde fallen. Während meiner Beobachtungszeit sind über 80 Fotos entstanden. Obwohl ich parallel mit zwei Kameras gearbeitet habe, konnte ich hinterher auf keinem Bild eine Sternschnuppe finden. Auf der linken Bildhälfte (Bild 4352) kündigt sich mit seiner blauen Farbe schon der neue Tag an. Dieses Foto ist um 4:25 Uhr entstanden. Foto 8425 ist von 3:32 Uhr. Zu dieser Zeit wurden die Schlehen vom untergehenden Mond angeleuchtet. Das Mondlicht bewirkte auch die blaue Farbe dieses Nachthimmels. Die Sterne Deneb, Wega und Atair bilden das Sommerdreieck, welches uns nun bis Weihnachten 2021 am Nachthimmel begleiten wird. Viel Freude beim Anschauen der Fotos und eine angenehme neue Woche wünscht Euch Helmut
von Helmut Schnieder 26 Apr., 2021
Liebe Sternenfreundinnen, liebe Sternenfreunde, die Aufnahmen sind in der Nacht vom 12. auf 13. April entstanden. Am Abendhimmel sind die Sternbilder Kassiopeia und Drache über dem Westteil der Düne zu sehen (4329 und 7963). Bis zum Fotografieren der Sommermilchstraße musste aber noch drei Stunden gewartet werden. In dieser Zeit sind die Bilder von der Solitäreiche in Brandenburg entstanden. Gegen 03:00 Uhr hatte das Band der Milchstraße genau das richtige Himmelsareal über dem Ostteil der Düne erreicht. Der Lichtdom unter der Milchstraße stammt vom 150 km entfernten Berlin. Um 6:00 Uhr morgens waren nach 10 Stunden Arbeit alle gewünschten Fotos realisiert. Viel Freude beim Betrachten der Milchstraße und einen angenehmen Sonntag wünscht Euch Helmut
von Helmut Schnieder 26 Apr., 2021
Liebe Sternenfreundinnen, liebe Sternenfreunde, gestern war der zunehmende Mond zu 27,1 % von der Sonne beleuchtet. Auf der Schattenseite des Mondes konnte dabei ein sehr schönes Erdlicht beobachtet werden. Als ich gegen 21:00 Uhr meine Kamera auf den Mond richtete, waren noch keine Wolken am Himmel zu sehen. So konnte ich ungestört Fotos vom Erdlicht aufnehmen. Als ich nach 20 Aufnahmen meine Kamera wieder abbauen wollte, näherte sich aus Richtung Osten eine sehr große Wolkenbank, die schon nach wenigen Sekunden den Nordwesthimmel erreichte. Obwohl ich zuerst an die Demontage meiner Kamera gedacht hab hatte, setzte ich nun meine Aufnahmeserie fort, denn in kleinen Wolkenlücken tauchte manchmal der Mond auf. Dabei konnte ich sogar noch das Erdlicht auf seiner Nachtseite erkennen. Die beigefügten Aufnahmen gehören zu einer Auswahl von 250 Bildern. Gegen 21:30 Uhr entstanden die besten Erdlichtaufnahmen. Zu dieser Zeit befand sich der Mond im Zenit über Puerto Rico/Karibik, wo eine großflächige lockere Himmelsbewölkung herrschte. Indirektes Sonnenlicht, welches von der Himmelsbewölkung der Karibik ins Weltall reflektierte, führte mit zum Entstehen des Erdlichts. Das Fotografieren von Erdlicht verlangt viel technisches Wissen, denn der Helligkeitskontrast zwischen Tag- und Nachtseite des Mondes beträgt 1:250. Selbst moderne Digitalkameras kommen bei dieser Aufgabe an ihre Leistungsgrenzen. Viel Freude beim Betrachten der Mondaufnahmen wünscht Euch Helmut
von Helmut Schnieder 28 März, 2021
Liebe Sternenfreundinnen, liebe Sternenfreunde, gestern habe ich von der NASA die Nachricht erhalten, dass meine eingesandte Astroaufnahme, heute am 28.05.2020, im ewigen Astronomiekalender eingesetzt wurde. Normalerweise nimmt die NASA eigene Aufnahmen, zum Beispiel von Raketenstarts, Ergebnisse des Hubble-Teleskops oder zeigt Vorgänge, die sich auf der ISS abspielen. Um als Astrolandschaftsfotograf ein APOD zu platzieren, muss das eingereichte Bild schon überzeugende Merkmale haben. In meinem Fall ist es die ISS-Flugbahn, welche sich im Wulfsahlgewässer spiegelt. Eine gespiegelte ISS-Flugbahn wurde bisher noch nie bei der NASA eingereicht. Ich habe im vergangenen Winter sehr oft Aufnahmen von der Staatsdomäne Wulfsahl gezeigt. Von Besuch zu Besuch wurde mir das Gelände bei Nacht immer vertrauter. Ende März konnte ich einen passenden Termin für einen ISS-Überflug für meine geplante Aufnahme ausmachen. Meine Aufnahme ist dann am 25. März um 20:41 Uhr entstanden. Zum Aufnahmezeitpunkt stand ich mit Anglerhosen knietief im Wulfsahlgewässer. Vor mir hatte ich zwei Kameras auf Stativen aufgebaut. Dann konzentrierte ich mich auf den Westhimmel, um die zu erwartende ISS rechtzeitig zu erkennen. Und dann passierte etwas besonderes, dass sie fünf Minuten früher als angegeben am Himmel auftauchte. Meine Kameras waren aber zu diesem Zeitpunkt schon aktiv und lösten ohne Pause aus. Meine größte Sorge während der Aufnahmen, war eine plötzliche Erregung unter dem Fischbestand des Gewässers, denn das Spiegelbild wäre damit erloschen. Nach der letzten Aufnahme schaute ich nach hinten, um die ISS weiter beobachten zu können. Dabei hörte ich plötzlich das Platschen eines landenden Graugansschwarmes, welcher sich das Gewässer als Rastplatz für die bevorstehende Nacht ausgesucht hatte. Wenn Ihr das Bild auf der NASA-Seite anschaut, müsst Ihr bedenken, dass die NASA mein Foto spiegelverkehrt abgebildet hat. Damit hat sie sich einen kleinen Spaß erlaubt, denn der Betrachter merkt erst den Trick daran, dass sich zum Beispiel in der linken Bildseite des Himmels auch Steine befinden. Ihr müsst unten im Text in das Bild selbst klicken oder auf " mirror-like waters of the small lake " klicken, dann dreht sich das Bild auf der NASA-Seite um, und Ihr erhaltet die richtige Ansicht. Durch die gestochen scharfe Abbildung von Landschaft und Himmel war dieser Trick möglich. Heute findet Ihr das Foto unter diesem Link: https://apod.nasa.gov/apod/astropix.html Wenn Ihr das Bild an einem anderen Tag als heute betrachten wollt, müsst Ihr auf der APOD-Internetseite unten auf Archive gehen, dann erscheint der ganze Monat Mai und Ihr könnt für den 28. Mai dort mein Foto finden oder direkt diesen Link eingeben: https://apod.nasa.gov/apod/ap200528.html Viel Freude beim Betrachten des Bildes wünscht Euch Helmut
von Helmut Schnieder 28 März, 2021
Liebe Sternenfreundinnen, liebe Sternenfreunde, noch vor wenigen Jahren konnte man die Milchstraße im Gebiet von Gorleben nicht fotografieren, da vom atomaren Zwischenlager sehr viel Lichtsmog verursacht wurde. Am 19. März 2021 sah das völlig anders aus. Während der Hinfahrt, gegen 2:00 Uhr früh, konnte ich an einigen Haltepunkten die Dunkelheit des Nachthimmels messen und hervorragende Werte von 21,65 Magnituden feststellen. Selbst an der Solitäreiche, welche 2 km vom Zwischenlager entfernt liegt, lag der Wert bei 21,56 Magnituden. Bei der roten Lichterkette am Horizont handelt es sich um den Sendeturm Gartow 2. Unter den beigefügten Aufnahmen befindet sich auch die aktuelle Position von Mars am Sternenhimmel. Am Abend des 19. März konnte ich noch einmal die Mondsichel in Nachbarschaft von Mars fotografieren. Um 19:48 Uhr war dazu noch ein sehr schönes Erdlicht an der Schattenseite des Mondes erkennbar. Das Erdlicht stammt vom indirekten Sonnenlicht, welches zu diesem Zeitpunkt über die Reflektion an Schneeflächen über Kanada und Grönland in den Weltraum reflektieren konnte. Dadurch wurde die Schattenseite des Mondes indirekt aufgehellt. Für die Aufnahme 7750GR musste ich sehr viele Probeaufnahmen machen, um Sterne und Erdlicht gleichzeitig auf einem Foto verewigen zu können. Meine Kamera ist dabei an ihre Grenzen gekommen. Viel Spaß beim Anschauen der Fotos und einen schönen Start in den Frühling wünscht Euch Helmut
von Christian Hauk 20 Nov., 2020
 Der Mars ist der vierte Planet (von der Sonne aus gezählt) in unserem Sonnensystem. Der Durchmesser vom Mars beträgt 6800 Km, er ist somit der zweit kleinste Planet (neben Merkur) im Sonnensystem.
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