Wissenswertes zum Gelben Turm

Volkssternwarte "gelber Turm"

Der Aussichtsturm auf dem Spitzhut wurde bereits 1886 als gelber Backsteinbau errichtet. Der „Gelbe Turm“ krönte stolz und selbstbewusst eine gewaltige Leistung der damaligen Bürgerschaft: die Aufforstung des Galgenberghöhenzuges. Ab den 1980er Jahren nahmen die Spuren der Baufälligkeit sichtbar zu, weshalb die Hildesheimer Bauverwaltung dem Rat schließlich vorschlug, den „Gelben Turm“ aus Kostengründen zu beseitigen. Mit dieser Maßnahme fühlten sich viele Hildesheimer Bürger nicht einverstanden.


Im Mai 1995 wurde somit der Verein zur Rettung des Gelben Turms aus der Taufe gehoben. Die Namen der Gründungsmitglieder sind auf einer Tafel im Turmaufgang festgehalten. 

  

Der Vereinszweck lautete: 


•  Erhalt des Baudenkmals „Gelber Turm“ 

•  Erweiterung um eine Volkssternwarte 

•  Integration eines weiteren Baudenkmals in das Bauwerk:  der Kuppel der Potsdamer Sternwarte 

•  Nutzung des bewaldeten Turmumfelds als ökologischer  Anschauungs- und Lernort 

•  Erschließung des Natur- und Kulturraums „rund um den Gelben Turm“


Erhebliche Investitionen waren zur Sanierung des gelben Turms notwendig. Mit einer Vielzahl von Ideen wurden Gelder für die Wiederherstellung und Erweiterung eingesammelt:


•  Stufen wurden verkauft 

•  Sternpatenschaften wurden übernommen 

•  Replikate des Reliefs „Hildesia“ wurden erstellt 

•  Erhebliche Summen wurden von den Stiftungen des Bundes, des Landes und der Stadt beigesteuert. Sparkassen, Banken, Hildesheimer Unternehmen und Vereine trugen mit großer Spendenbereitschaft zum endgültigen Gelingen bei.


Der Erfolg bestätigt den unermüdlichen Einsatz der Vereinsmitglieder: von der Beobachtungsplattform hat man einen herrlichen Blick auf Hildesheim und von der Sternwarte einen ebenso herrlichen Blick ins Universum.  


„Gelber Turm“ 


•  1886 erbaut 

•  Ausbau/Erneuerung des Turms: 1997 – 2002 

•  Ursprüngliche Höhe: 15,80 m

•  Höhe nach der Erneuerung: 28 m 

•  Grundriss: 4 m im Quadrat 

•  Anzahl der Stufen: bis zur Kuppel 134 Stufen


Kuppel der Sternwarte:


•  Durchmesser: 5,50 m 

• Gesamtgewicht der Kuppel: 5 t ruhend auf einem Stahlkranz 

•  Abdeckung der Kuppel: polnische Kiefer mit Titanzinkblech  eingedeckt


Lage der Sternwarte: 


•  Östliche Länge:    09° 59’ 20’’ 

•  Nördliche Breite: 52° 08’ 12’’ 

•  Höhe über NN: 204,40 m (Fußpunkt des „Gelben Turms“)


Ausstattung der Sternwarte: 


•  Deutsche Montierung der Firma Carl Zeiss in Jena 

•  Spiegelteleskop vom Typ Cassegrain mit 60 cm Öffnung und 480 cm Brennweite, hergestellt bei der Firma Astrooptik Philipp Keller 

•  Refraktoren zur Sonnen- und Mondbeobachtung, sowie als Leit- bzw. Sucherfernrohre für das Spiegelteleskop einsetzbar 

•  Coronado PST (H-Alpha-Teleskop) zur Sonnenbeobachtung 

•  PC für Nachführungszwecke und geeignete Computersteuerung des Teleskops 

•  Beamer zur Vorführung eines Planetariumprogramms oder von Bildern


Die Sternwarte ist das Hildesheimer Fenster zum All. Sie verfügt zur Zeit über das größte Spiegelteleskop in Südniedersachsen, mit dem die Ereignisse am gestirnten Himmel zu verfolgen sind.


Das Spiegelteleskop ist vom Typ Cassegrain und hat einen Spiegeldurchmesser von 60 cm, eine Brennweite von 480 cm und eine Baulänge von 160 cm. Dieses Teleskop erlaubt uns Sterne zu beobachten, die ca. 10.000 mal lichtschwächer sind, als die mit bloßem Auge gerade noch sichtbaren.


In Auftrag gegeben bei der Firma Astrooptik  Philipp Keller wurde das Teleskop im Mai  2002 per Kran auf die Montierung gehievt  und dort fest verschraubt. Diese Montierung stammt von der Firma Carl Zeiss in Jena und wurde der Hildesheimer Volkshochschule vom Astrophysikalischen Institut in Potsdam als Geschenk übergeben. Montierung und Teleskop sowie weitere Hilfsmittel ruhen unter dem Dach der Kuppel, die ebenfalls vom Astrophysikalischen Institut aus Potsdam stammt. Zwischenzeitlich wurde zusätzlich eine Stahlgitterpyramide zur Stabilisierung der Säule, auf der die Montierung des Teleskops angebracht ist, integriert.

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